Häufige Fragen / FAQs

Sie haben Fragen? Wir haben Antworten. Wir haben für Sie eine Liste häufiger Fragen zusammengestellt. Sollten Sie darüber hinaus noch Fragen haben, so helfen wir Ihnen gerne via E-Mail oder telefonisch unter +49 (0) 7181 - 24151 weiter.

Pflegen / Reinigen:

1. Warum pflegen ...?

Schmutz - der Feind jedes Fußbodens

Stellen Sie sich einen Fußboden vor. Egal, welchen Belag Sie gewählt haben - ein Fußboden wird ständig wortwörtlich "mit Füßen getreten". Staub, Sand und andere Arten von Schmutz werden zwischen Schuhsohlen und Bodenbelag zerrieben und verursachen damit mehr oder weniger starke Kratzer. Auf Dauer wird dem Belag so ganz schön zugesetzt. Die vielen kleinen und großen Kratzer haben dabei mehrere Wirkungen:

Sie sehen allgemein unschön aus. Vor allem im Gegenlicht werden Kratzer besonders deutlich.

Das einfallende Licht wird bei vielen kleinen Kratzern auf engem Raum in alle Richtungen gestreut. Die Stelle erscheint dem Betrachter als deutlich matter als benachbarte, nicht so stark zerkratzte Stellen. Im Extremfall kann es zur Ausbildung von "Laufstraßen" kommen, die sich gegen die Ränder matt abheben.

Schmutz kann sich in den Kratzern besser festsetzen. Dadurch wird die Reinigung erschwert. Hinzu kommt, dass wenn sich Laufstra ßen gebildet haben, sich diese durch die Verschmutzung noch farblich von den Rändern unterscheiden können.

2. Welche Pflegemaßnahmen gibt es?

Die mechanische Abnutzung eines Belages wird sichtbar in Kratzern oder beispielsweise in einem geringeren Glanzgrad der Oberfläche. Dies ist ein von der Art des Belages unabhängiger natürlicher Vorgang. Über kurz oder lang wird eine Überarbeitung der Oberfläche (z.B. Abschleifen) oder der komplette Ersatz des Belages notwendig. Die Zeitspanne bis dahin ist abhängig von mehreren Faktoren:

2.1 Die Art des Belages (Parkett, Linoleum, PVC, ...) bzw. der Oberfläche:
äche zu haben (Laminat), da Härte auch Sprödigkeit bedeuten kann. Eine Oberfläche mit einer gewissen Elastizität kann mechanischen Beanspruchungen unter Umständen besser widerstehen.

2.2 Die Intensität der Beanspruchung:

öffentlichen Bereichen betrieben? Erfolgt die Belastung des Bodens mit Haus- oder Straßenschuhen? In welchem Umfang findet der Schmutzeintrag statt? Existieren Sauberlaufzonen? Welche Art von Schmutz wird eingetragen?

2.3 Die Reinigung des Bodens:

Wie oft (und wie gründlich) wird der Boden gereinigt und damit von den Schmutzpartikeln befreit?

Ein Fußboden kann zunächst dadurch geschützt werden, dass die mechanische Beanspruchung möglichst gering gehalten wird. Das Tragen weicher Hausschuhe trägt dazu ebenso bei wie die Vermeidung von Schmutzeintrag durch Schmutzfangmatten und Ähnlichem. Eine regelmäßige und gründliche Reinigung sollte selbstverständlich sein.

Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, den Boden beschichtend einzupflegen. Hierbei wird ein Pflegemittel auf dem Boden gleichmäßig verteilt, das nach der Antrocknung einen dünnen Film zurückläßt. Dieser Film dient als "Opferschicht", d.h. er wird durch das Begehen langsam abgenutzt. Die Vorteile dieses Verfahrens sind:
  • Schutz der Oberfläche des darunterliegenden Belages vor leichter bis mittelschwerer mechanischer Beanspruchung.
  • Erleichterung der Reinigung durch Erzeugung einer neuen, glatteren Oberfläche.
  • Die Pflege kann mehrmals wiederholt und damit immer wieder eine neue Schutzschicht erzeugt werden. Dabei werden kleinere Kratzer ausgeglichen. Die optische Erscheinung des Bodens wird deutlich verbessert.
  • Durch eine Grundreinigung kann die gesamte Beschichtung wieder entfernt werden. Der Boden steht somit wieder im Originalzustand zur Verfügung.
  • Zusätzlich können dem Boden durch die Wahl eines geeigneten Pflegemittels weitere Eigenschaften verliehen werden wie z.B. Veränderung des Glanzgrades, Beeinflussung der Gleiteigenschaften.
Untersuchungen haben ergeben, dass beschichtend gepflegte Böden eine 2-3 mal längere Lebensdauer haben als ungepflegte Böden. Allein aus dieser Tatsache heraus rechnet sich die beschichtende Pflege. Die laufenden Kosten für Pflegemittel sind bei weitem nicht mit den Kosten für eine Erneuerung des Bodens zu vergleichen.

3. Können die Reinigungs- Pflegeprodukte Allergien auslösen?

Trotz der Vielzahl an verschiedenen Allergien und unserer langjährigen Tätigkeit in diesem Bereich sind uns bei sachgemäßer Handhabung keine allergischen Gegenreaktionen bekannt geworden. Sollten Sie ein empfindlicher Mensch sein, lesen Sie bitte Sie das technische Datenblatt für das passende Produkt.

4. Was ist eine Erstpflege?

Nach Neuverlegung des Bodenbelages wird ein weiterer Schutz, die so genannte "Opferschicht" durch Pflegemittel aufgetragen. Der Boden muss frei von Schmutz und Staub sein, deshalb ist vorher eine Unterhaltsreinigung durchzuführen.

5. Was ist eine Unterhaltsreinigung?

Leicht haftende Verschmutzungen, z.B. Getränkeflecken, die durch kehren oder saugen nicht mehr entfernt werden können, werden mittels eines geeigneten Reinigers entfernt. Mit der Unterhaltsreinigung verleihen Sie Ihrem Boden eine frische Optik. Reiniger enthalten keine beschichtenden Substanzen.

6. Was ist eine Grundreinigung bzw. Intensivreinigung?

Dient der Entfernung von grob haftenden Verschmutzungen, die nicht mehr durch eine Unterhaltsreinigung entfernbar sind. Ebenfalls entfernt werden alte Pflegemittelschichten. Um den Boden danach wieder gewünschten Glanz und notwendigen Schutz zu geben, ist eine Erstpflege (Einpflege) mit Pflegemittel durchzuführen.

7. Was ist die Unterhaltspflege?

Eine Auffrischung der Pflegemittelschicht, welche die Oberfläche vor Beschädigungen schützt, findet statt. Es ist darauf zu achten, das der Boden frei von Verschmutzungen ist (vorher Unterhaltsreinigung durchführen), da Pflegemittel keine reinigenden Substanzen enthalten.

8. Was ist eine Opferschicht?

Opferschicht auch Schutzschicht genannt, ist das, was auf dem Boden nach der Trocknung zurückbleibt um den Boden vor Umwelteinflüssen zu schützen. Sie wird im Laufe der Zeit "geopfert" = abgenutzt und sollte deshalb immer wieder erneuert werden.

9. Kann ich das Pflegemittel ins Wischwasser geben?

Grundsätzlich möglich, verringert die Wirksamkeit des Pflegemittels allerdings um die Höhe der Verdünnung und bleibt somit weitgehendst ohne Effekt.

10. Wie häufig soll die Unterhaltspflege durchgeführt werden?

Mäßig beanspruchte Böden (z.B. Schlafräume): 2-mal im Jahr 

Mittelstark beanspruchte Böden (z.B. Flure, Wohnzimmer): 6-mal im Jahr 

Stark beanspruchte Böden (z.B. Gaststätten): 12-mal im Jahr

Hinweis:
Alle Intervallangaben sind als Richtwerte zu verstehen und h ängen unmittelbar mit der tatsächlichen Beanspruchung in der Praxis zusammen. Ein Gewährleistungsanspruch kann deshalb nicht abgeleitet werden. Schmutz und Staub wirken wie Schleifpapier auf Ihrem Boden und sollten daher immer umgehend entfernt werden.

11. Wie häufig soll die Unterhaltsreinigung durchgeführt werden?

Mäßig beanspruchte Böden (z.B. Schlafräume): alle 4-7 Tage

Mittelstark beanspruchte Böden (z.B. Flure, Wohnzimmer): alle 2-4 Tage

Stark beanspruchte Böden (z.B. Gaststätten): alle 1-2 Tage

Hinweis:
Alle Intervallangaben sind als Richtwerte zu verstehen und h ängen unmittelbar mit der tatsächlichen Beanspruchung in der Praxis zusammen. Ein Gewährleistungsanspruch kann deshalb nicht abgeleitet werden. Schmutz und Staub wirken wie Schleifpapier auf Ihrem Boden und sollten daher immer umgehend entfernt werden.

12. Wie Pflege ich meinen lackierten Boden?

1. Schritt:
Zuerst einmal muss der Boden frei von Staub, Dreck, Haaren usw. sein damit die beschichtende Pflege keine Verunreinigungen einschließen kann. Hat man dies per Feuchtreinigung (zb. Loba Cleaner oder Bona Cleaner) getan, neutralisiert man den Boden am besten in dem noch mal mit klarem Wasser nachgewischt wird (zurückbleibende Rückstände des Reinigers beeinträchtigen möglicherweise die Benetzung durch das Pflegemittel). Ausreichende Durchlüftung sorgt für schnelleres Abtrocknen der Fläche, dies gilt selbstverständlich auch für die anschließende Pflege.

2. Schritt:
Das optimale Auftragsgerät für die Pflege ist der Wischwiesel. Der Bezug sollte feucht sein (unter den Wasserhahn, dann auswringen). Anschließend eine Pflegemittelpfütze auf dem Boden bilden und diese umgehend mit dem Wischwiesel gleichmäßig verteilen. Keinen Druck anwenden! Der Wischwiesel ist wirklich nur sanft über den Boden zu führen. Darauf achten, dass man keine Stelle übersieht und immer zur Tür hin arbeiten. Bezug auswaschen, Fläche trocknen lassen -> Fertig!

13. Wie Pflege ich meinen geölten Boden?

1. Schritt:
Zuerst einmal muss der Boden frei von Staub, Dreck, Haaren usw. sein damit die beschichtende Pflege keine Verunreinigungen einschließen kann. Hat man dies per Feuchtreinigung (zb. Loba Cleaner / ParkettSoap oder Bona Soap) getan, neutralisiert man den Boden am besten in dem noch mal mit klarem Wasser nachgewischt wird (zurückbleibende Rückstände des Reinigers beeinträchtigen möglicherweise die Benetzung durch das Pflegemittel). Ausreichende Durchlüftung sorgt für schnelleres Abtrocknen der Fläche, dies gilt selbstverständlich auch für die anschließende Pflege. Zur Entfernung schwerer Verschmutzungen und Ablagerungen, die sich bei der Unterhaltsreinigung nicht mehr entfernen lassen, kann eine Intensivreinigung durchgeführt werden. Der Boden wird mit einem Pad oder einer Bürste mechanisch bearbeitet. Die Schmutzflotte wird anschließend abgenommen und mit klarem Wasser nachgewischt.

2. Schritt:
Die Unterhaltspflege erfolgt (auch partiell in stark frequentierten Bereichen) mit dem Pflege öl. Leichte Schäden im Grundröl werden behoben. Diese Öl wird am besten mit einem weißem Pad oder Baumwolltuch aufgetragen. Auf größeren Flächen empfiehlt sich der Einsatz einer Einscheibenmaschine. Pfützenbildung ist unbedingt zu vermeiden. Nach Trocknung über Nacht ist der Boden wieder begehbar.

14. Warum gibt es so viele verschiedene Pflegemittel?

Verschiedene Ansprüche an Optik und andere Eigenschaften (z.B. Rutschhemmung, Chemikalienbeständigkeit, usw.), des Weiteren diverse verschiedene Grundvoraussetzungen (Belags: Parkett, Fertigparkett, Kork, usw. / Oberflächenbehandlung: lackiert, geölt, geölt/gewachst, unbehandelt) geben diversen Pflegemitteln eine Existenzberechtigung. Denn universell einsetzbare Pflegemittel können möglicherweise von allem ein bisschen, aber nichts davon richtig. Welches Pflegemittel ist für meinen Boden das Richtige? Zuerst einmal muss die Grundvoraussetzung klar sein, dann kann man sich Gedanken über seine Ansprüche parallel zur Optik machen. Hilfreich sind hier die Beschreibungen der einzelnen Artikel. So wie unser Pflegeberater (siehe hier)

15. Wie häufig soll eine Grundreinigung durchgeführt werden?

Mäßig beanspruchte Böden (z.B. Schlafräume): alle 24 Monate

Mittelstark beanspruchte Böden (z.B. Flure, Wohnzimmer): alle 12 Monate

Stark beanspruchte Böden (z.B. Gaststätten): alle 6 Monate

Hinweis:
Alle Intervallangaben sind als Richtwerte zu verstehen und hängen unmittelbar mit der tatsächlichen Beanspruchung in der Praxis zusammen. Ein Gewährleistungsanspruch kann deshalb nicht abgeleitet werden. Schmutz und Staub wirken wie Schleifpapier auf Ihrem Boden und sollten daher immer umgehend entfernt werden. Die Grundreinigung sollte möglichst wenig durchgeführt werden und kann durch eine regelmäßige Unterhaltsreinigung erheblich hinausgezögert werden!

16. Für welchen Fleck im Teppich benutze ich welches Reinigungsmittel?

Hier die Fleckentabelle für Teppichböden


Lackieren:

1. Warum lackieren ...?

Diese Frage ist einfach beantwortet: man möchte das Aussehen des Parkett- und Holzfußbodens möglichst lange genießen. Es sollte daher eine Schutzschicht auf das Holz aufgebracht werden, die das Eindringen von Verunreinigungen und das Ansetzen von mechanischen Kräften direkt am Holz verhindert.

Während über Pflegemittel eine erneuerbare Nutzschicht auf das Holz aufgebracht wird (siehe Warum pflegen...), hat der Lack die Funktion einer Arbeitsschicht. Hier wird alles Grobe vom Holz abgehalten. Zusätzlich kann über den Lack auch das Aussehen des Parkett- und Holzfußbodens gesteuert werden. Anfeuernde Lacke verstärken die natürliche Farbe des Holzes - andere Lacke belassen das Holz in seinem natürlichen Ton.

2. Parkett lackieren - Womit?

Hier existiert ein breites Spektrum an Produkten. Wir unterscheiden zwischen klassischen und wässrigen Systemen. Klassische Systeme sind lösemittelhaltig und basieren auf Alkyd-Harzen (Öl-/Kunstharz-Lacke) oder Polyurethan-Systemen (DD®-Lacke). Sie haben den nicht unerheblichen Nachteil der Lösemittel-Emission, weshalb wir nur Lack auf Wasserbasis in unserem Shop anbieten. Wässrige Systeme basieren auf Wasser und haben zwischenzeitlich aufgrund ihrer Umweltfreundlichkeit einen sehr hohen Stellenwert bei der Beurteilung von Lacksystemen erreicht.

Hinsichtlich Chemikalien- und Abriebsbeständigkeit sind unsere Wasserlacke lösemittelhaltigen Produkten gegenüber absolut vergleichbar oder sogar überlegen. Zusätzlich zur Umweltfreundlichkeit und Berücksichtigung der Gesundheit der Verarbeiter und Kunden glänzen diese Produkte durch gleich bleibend hohe Qualität und geringeren Verbrauch.

3. Welche Beanspruchungsklassen gibt es?

Normale Beanspruchung = Wohnungen
Starke Beanspruchung = Schulräume, Kindergärten, Büros
Besonders starke Beanspruchung = Gastronomie, Verkaufslokale

4. Was gilt es beim Lackieren zu beachten?

Raumklima und Trockenzeit:
Der Boden muß gründlich geschliffen, trocken und frei von Öl, Fett, Wachs, Silikon undSchleifstaub sein. Materialfeuchte < 12%, Raumtemperatur +15°C bis +25°C, relative Luftfeuchtigkeit 40% bis 75%, Materialtemperatur +18°C bis +25°C.

Die angegebenen Trocknungszeiten gelten bei +20°C und 65% relativer Luftfeuchtigkeit, gute Belüftung. Tiefere Temperaturen, höhere rel. Luftfeuchtigkeiten, schlechte Belüftung führen zu einer Verlängerung. Vor Erreichen der Endhärte keine Schutzabdeckungen anbringen, nicht feucht reinigen und keine Teppiche auflegen.

Zwischenschliff:

Sofern mehrere Lackaufträge erforderlich sind, kann zur Erzielung einer ausreichenden Zwischenschichthaftung innerhalb 24 Stunden ohne, nach dieser Zeit nur mit Zwischenschliff überlackiert werden. Mit einem Zwischenschliff vor dem letzten Anstrich wird eine gleichmäßige Oberfläche erzielt. Nach jedem Zwischenschliff sorgfältig entstauben.

Schutzmaßnahmen:
Auch bei der Verarbeitung schadstoffarmer Produkte sind die üblichen Schutzmaßnahmen einzuhalten. Nicht in die Hände von Kindern gelangen lassen. Im Arbeitsbereich weder essen, trinken noch rauchen. Geeignete Schutzhandschuhe tragen. Für gute Lüftung sorgen. Produktreste von den Händen entfernen. Verschmutzte Kleidung wechseln. Arbeitsräume während der Verarbeitung und Trocknung unter Vermeidung von Zugluft belüften.

Erste Hilfe:
Benetzte Haut mit viel Wasser und ggf. Seife reinigen. Augen mindestens 10 Minuten mit viel Wasser ausspülen. Bei versehentlichem Verschlucken reichlich Wasser trinken, kein Erbrechen hervorrufen. Arzt konsultieren.


Ölen / Wachsen

1. Warum ölen / wachsen ...?

Durch das Öl wird eine Imprägnierung des Holzes erreicht, wodurch es vor eindringender Feuchtigkeit geschützt ist. Die Oberfläche bleibt dabei offenporig.

Bereits in der Vergangenheit wurden Holzfußböden mit Ölen behandelt. Das Holz sollte durch diese Behandlung vor eindringender Feuchtigkeit und Nässe geschützt werden. Um die Imprägnierung geölter Böden zu verbessern, wurden diese abschließend mit (Bohner-) Wachs behandelt. Dieses diente gleichzeitig als Schmutzfänger für feinere Staubpartikel. Je nach Abnutzung wurde der Wachsfilm regelmäßig erneuert.

Von Zeit zu Zeit war es notwendig, den Wachsfilm komplett zu entfernen, stark "ausgelaugte" Bereiche nachzuölen und den Boden erneut einzuwachsen. Diese Grundreinigung erfolgte von Hand und mittels einer Stahlwolle, mit der die Wachsschicht abgekratzt wurde. Nach jedem Wachsauftrag wurde die Wachsschicht mit Blockern aufpoliert. Zieht man diese Arbeitsmethoden in Betracht, so kann man sich unschwer vorstellen, wie mühsam und aufwendig diese Arbeiten waren.

Bei diesem Pflegeaufwand war es letztlich kein Wunder, daß Öl immer stärker durch Lack verdrängt wurde. Ein lackierter Boden bot schließlich eine glatte, geschlossene Oberfläche, die, solange sie intakt war, einen ungleich besseren Schutz vor eindringender Feuchtigkeit darstellte. Gleichzeitig konnte der Boden sehr leicht gereinigt werden: Trockene Reinigung mit Besen, Staubsauger und Mop sind in den meisten Fällen ausreichend. Für festhaftende Verschmutzungen reicht in der Regel nebelfeuchtes Wischen mit einem neutralenReiniger Loba Cleaner oder Bona Cleaner). Die bisherige Wachspflege wurde durch Polymerdispersionen ersetzt, die einen harten Film auf dem Lack bildeten und nicht mehr poliert werden mussten (und mit herkömmlichen Mitteln auch nicht konnten).

Trotz allem erlebt die Ölbehandlung von Holzfußböden zur Zeit eine Renaissance, denn auch die Behandlung des Holzes mit Lacken birgt einige prinzipbedingte Nachteile: So wird die schöne matte Optik eines geölten Bodens erst nach massivem Einsatz von Mattierungsmitteln erreicht. Problematischer dürfte jedoch die Tatsache sein, dass ein lackierter Boden nicht partiell renoviert werden kann. Ist die Lackschicht erst einmal beschädigt, so muss der Lack komplett abgeschliffen und ersetzt werden. Ein geölter Boden kann dagegen partiell ausgebessert werden.

Zur Zeit ist der Trend festzustellen, dass sich beide Behandlungsmethoden - Lackieren und Ölen - aufeinander zubewegen. Lacke werden derart matt eingestellt, daß die Optik auf den ersten Blick dem eines geölten Bodens gleicht. Andererseits werden Öle chemisch so modifiziert, daß sie wie ein Lack schneller trocknen und harte, widerstandsfähige Schichten bilden.

2. Was gilt es beim Ölen zu beachten?

Raumklima und Trockenzeit:
Der Boden muß gründlich geschliffen, trocken und frei von Öl, Fett, Wachs, Silikon undSchleifstaub sein. Materialfeuchte < 12%, Raumtemperatur +15°C bis +25°C, relative Luftfeuchtigkeit 40% bis 75%, Materialtemperatur +18°C bis +25°C. Arbeitsräume ausreichend belüften.

Die angegebenen Trocknungszeiten gelten bei +20°C und 65% relativer Luftfeuchtigkeit, gute Belüftung. Tiefere Temperaturen, höhere rel. Luftfeuchtigkeiten, schlechte Belüftung führen zu einer Verlängerung.

Vor Erreichen der Endhärte keine Schutzabdeckungen anbringen, nicht feucht reinigen und keine Teppiche auflegen.

Zwischenschliff:
Sofern mehrere Ölaufträge erforderlich sind, kann zur Erzielung einer ausreichenden Zwischenschichthaftung bei lackähnlichen Systemen innerhalb 24 Std. ohne, nach diese Zeit nur mit Zwischenschliff überlackiert werden. Klassische Ölsysteme müssen nicht zwischengeschliffen werden.

Erste Hilfe:
Benetzte Haut mit viel Wasser und ggf. Seife reinigen. Augen mindestens 10 Minuten mit viel Wasser ausspülen. Bei versehentlichem Verschlucken reichlich Wasser trinken, kein Erbrechen hervorrufen. Arzt konsultieren.

Achtung:
Getr änkte Lappen, Pads und andere Arbeitsmittel in geschlossenen Behältern aufbewahren, Öl / Wachs in Verbindung mit Schleifstaub, Stofflappen u.ä. mit Wasser anfeuchten oder in einem verschließbaren Eimer aufbewahren, bzw. brandsicher entsorgen - ansonsten Selbstentzündungsgefahr.